Interluder in Residence: Jürg Kienberger

1/1Foto: Ute Schendel
Wenn er auftaucht, dann zur Unzeit, oder er war schon da, aber wie lange schon und warum? Aber wenn er nicht da ist, vermissen wir vielleicht etwas? Oder doch nicht? Es ist eine Persönlichkeit mit einer ganz eigenen Präsenz, die wir heuer als Interluder in Residence eingeladen haben: den Musiker, Theater-Schauspieler, Sänger und Kabarettisten (in welcher Reihenfolge?) Jürg Kienberger, aus dem Oberengadin stammend, aufgewachsen wenige Meter vom Philosophenhäuschen Nietzsches. Dessen Verse: «Schön ists, miteinander schweigen, / Schöner, miteinander lachen» bringen die Sache auf den Punkt. Die Wochenzeitung «Die Zeit» schrieb über ihn: «…das Beste, was man über Herrn Kienberger sagen kann, über einen der grossen musikalischen Komiker in monologischen Zeiten: Wenn er spielt, fehlt uns was. Wenn er nicht spielt, fehlt noch mehr…»
Hier sein Werdegang: «Als jüngstes Kind der Hotelierfamilie im legendären ‹Waldhaus› aufwachsend, hört Jürg Kienberger täglich Live-Musik. Das Hotelorchester spielt sozusagen bei ihm zu Hause und erfüllt seine neugierigen Ohren mit unzähligen Kaffeehaus-Melodien. Nach abgebrochenem Germanistikstudium und grössten Teils autodidaktischem Erlernen seines heutigen Berufes arbeitet der Musikspieler Kienberger seit 1984 meist freischaffend an verschiedenen Theaterhäusern u.a. in Zürich, Basel, Berlin und Hamburg. Zusammen mit Christoph Marthaler erarbeitet er an die dreissig Theater- und Opernabende an den Salzburger Festspielen, den Wiener Festwochen, an der Pariser Oper, in Avignon und Grönland. Mit seiner Frau Claudia Carigiet erfindet er Abende wie ‹Menschsein macht müde›, ‹Ich bin ja so allein›, ‹Ich Biene – ergo summ› und ‹Ich bin zum Glück zu zweit›. Er komponiert die Musik zum Einsiedler Welttheater, zu den Tellspielen in Altdorf und wird mit dem ‹Salzburger Ehrenstier 2011›, dem ‹Schweizer Kleinkunstpreis 2014› und dem ‹Schweizer Musikpreis 2017› ausgezeichnet.»
Wir freuen uns enorm darüber, dass er bei uns zu Unzeiten interludiert.