Während Schlagzeuger Peter Conradin Zumthor am Flügel spielt, dreht Klavierstimmer René Waldhauser die Saiten runter. Eine grandiose Katastrophe.
Einfach gesagt
Peter Conradin Zumthor ist Schlagzeuger. Hier spielt er aber auf dem Klavier. Während er spielt, schraubt der Klavierstimmer René Waldhauser an den Saiten vom Klavier. Deshalb klingen die Töne immer tiefer. Das ist eine fantastische Katastrophe.
Vor drei Jahren hat der Bündner Perkussionist Peter Conradin Zumthor zusammen mit Vera Kappeler die befellten Glocken des Berner Münsters zu gedämpftem Klingen gebracht. Nun kehrt er ans Musikfestival Bern zurück, um uns eine ungeahnte Seite des Konzertflügels zu demonstrieren: Das Instrument wird runtergestimmt, bis die schlaffen Saiten nur noch scheppern. Zumthor spielt unentwegt Oktaven, während Klavierstimmer René Waldhauser die entsprechenden Töne stetig absacken lässt. Unterwegs nach unten tritt eine Musik zutage, von der man nicht ahnt, dass sie in einem Flügel schlummert. Diese Musik gibt ein klares Statement, welches in der radikalen Ästhetik des puren Materials zu leuchten beginnt. Ein in Musik gegossener Blick auf die Welt.
Dauer: 30 Minuten
Eintritt frei.
Eine Veranstaltung von Musikfestival Bern in Kooperation mit Kirchgemeinde St. Peter und Paul. Die Komposition von Peter Conradin Zumthor entstand im Auftrag des Musikfestival Bern.
Projektförderer: Fondation Nicati-de Luze, UBS Kulturstiftung.
Der Kompositionsauftrag an Peter Conradin Zumthor wurde finanziert von der Ernst von Siemens Musikstiftung.