Tetras
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1/1Bild: Annette Bouttelier

Selbst im Streichquartett kann es zu klangtektonischen Verschiebungen kommen, wenn etwa Iannis Xenakis Klangmassen aufeinander loslässt oder Brian Ferneyhough unterschiedliche Abläufe überlagert. Niemand spielt das souveräner als das Arditti-Quartett.

Einfach gesagt
Hier treten vier Streicher auf. Zusammen heissen sie «Arditti-Quartett». Sie spielen Stücke von den Komponisten Iannis Xenakis und Brian Ferneyhough. Sie spielen verschiedene Klänge und Melodien. Niemand macht das besser als das «Arditti-Quartett».

«Tetras» bedeutet auf Griechischen eigentlich bloss «vier», und der Grieche Iannis Xenakis, der seit den 50er Jahren in Paris lebte, meinte damit das Streichquartett. Aber zu welchen Effekten und Klangmassen diese vier imstande sind, zeigt sein gleichnamiges Stück eindrücklich, zumal wenn es die Ardittis spielen. Es verlangt höchste Virtuosität und grenzenlose Energie, manchmal scheinen die Instrumente aufzuheulen, mal kratzen sie in allen Lagen. Das ist äusserst abwechslungsreich und spannend mitzuerleben – und macht sogar richtig Spass beim Hören.

Komplexe Abläufe überlagert der Engländer Brian Ferneyhough häufig in seiner Musik. Damit wurde er ebenso berühmt wie berüchtigt. Das Hören scheint manchmal überfordert, aber das, so der Komponist, macht das Hören auch vielfältig, denn jedes Mal kann man Neues und eine Schicht mehr entdecken. Sein 3. Streichquartett in zwei Sätzen ist ebenso virtuos, bietet aber mit seinen fein ausziselierten Bewegungen ein ganz anderes Klangbild.

Vor all dem erklingt das 4. und bislang jüngste Streichquartett des Engländers James Clarke, eine energetisch geladene und ebenso vielschichtige Musik, die manchem Insulaner fast ein wenig unbritisch vorkommen mag.

  • Programm
    • James Clarke (*1957):
      • 4. Streichquartett (2017)
    • Brian Ferneyhough (*1943):
      • 3. Streichquartett (1987)
    • Iannis Xenakis (1922– 2001):
      • «Tetras» für Streichquartett (1983)
  • Besetzung
    • Arditti-Quartett:
      • Irvine Arditti, Violine
      • Ashot Sarkissjan, Violine
      • Ralf Ehlers, Viola
      • Lucas Fels, Violoncello
Dauer: 50 Minuten

Eine Veranstaltung von Musikfestival Bern in Kooperation mit Yehudi Menuhin Forum.

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Tetras

Sa 5. September / 20:15 Uhr
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