Tagesprogramm

10.00 Uhr  Berner Münster,  Gottesdienst

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17.00 Uhr  Stadttheater Bern,  «Pierrot Lunaire»

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19.30 Uhr  Berner Münster,  «Kosmos der Vielchörigkeit»

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Sonntag, 03. Mai
10.00 Uhr

Berner Münster
Eintritt frei

Gottesdienst

Pfr. Jürg Welter

Was wird uns vom Himmel beschert? Die Vespern und Gottesdienste im Münster stehen während der Festivaltage alle unter diesem Leitmotiv. Wie im Münster üblich, werden die textlichen und musikalischen Beiträge sorgfältig aufeinander abgestimmt und durchdringen sich etwa in von der Orgel begleiteten Lesungen oder in Predigten, die in kurzen Zwischenspielen eine Gliederung, einen Kommentar, eine Antwort erfahren. Die samstäglichen Vespern zeichnen sich aus durch eine konzentrierte liturgische Form von grosser Ausgewogenheit zwischen Chor- und Orgelmusik, Text, Kurzpredigt und Gemeindegesang. Die Sonntagsgottesdienste bieten Platz für Kontemplation, Meditation, gedankliche Impulse und Stille.

Projekt-Frauenchor «mechoria», Erfurt
Leitung: Andreas Korn
Orgel: Daniel Glaus

Sonntag, 03. Mai
17.00 Uhr

Stadttheater Bern
Dauer: 1 Stunde 50 Min.
Preise: Fr. 35.–/25.– (erm.)/15.– (Kinder u. Jugendliche bis 16)
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«Pierrot Lunaire»

Pierrot Lunaire/Schubert-Oktett
Kammerkonzert des Ensemble Paul Klee

In Albert Girauds symbolistischen Gedichten voller rätselhafter Bilder hat der Mond seine romantischen Eigenschaften verloren. Er macht zwar weiterhin trunken, aber trunken zum Tode. Sein Licht ist bleich und lässt die Welt kühl erscheinen, er klingt kristallen und macht die Schatten zu «finstren, schwarzen Riesenfaltern». Schönbergs 21 Miniaturen für Sprechstimme und fünf Instrumentalisten sind aphoristisch kurz und voller durchsichtiger Klangfarben. Als eigentliche Winterreise des 20. Jahrhunderts bleibt «Pierrot Lunaire» eines der faszinierendsten Klangexperimente zu Beginn der Neuen Musik.
Als Kontrast spielt das Ensemble Paul Klee – ein Ensemble herausragender Musikerinnen und Musiker, die sich solistisch und kammermusikalisch profiliert haben – mit Freunden Schuberts
«Oktett». Diese Musik, sagt der Schubertforscher Peter Gülke, komme «woandersher, frei von den Göttern, wo keine Erklärung mehr nötig ist».

Programm: Arnold Schönberg: «Pierrot Lunaire» (1912); Franz Schubert: «Oktett» (1824)
Interpreten: Ensemble Paul Klee und Freunde: Marianne Pousseur (Stimme), Eva Aroutunian (Klavier), Kaspar Zehnder (Flöte/Piccolo), Fabio di Càsola (Klarinette/Bassklarinette), Dorothy Mosher (Fagott), Veselin Manchev (Horn), Alexis Vincent (Violine), Barbara Doll (Violine/Viola), Alexander Besa (Viola), Matthias Schranz (Violoncello), Ivan Nestic (Kontrabass)

Eine Veranstaltung des Ensemble Paul Klee und des Musikfestival Bern
Unterstützt durch die Zunftgesellschaft zu Schmieden

Sonntag, 03. Mai
19.30 Uhr

Berner Münster
Dauer: 1 Stunde 20 Min.
Preise: Fr. 45.–/25.– (erm.)
Weitere Vorstellung: 02.05
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«Kosmos der Vielchörigkeit»

Werke der römischen Renaissance und zeitgenössische Kompositionen mit: Die Kleine Kantorei, Vokalensemble Belcanto Bern, Vokalensemble Cantemus Bern und dem Vokalensemble Novantiqua Bern

Die Mehrchörigkeit als eine der prachtvollsten Erscheinungsformen liturgischer Musik überhaupt erlebte eine einzigartige Blüte im Rom des 17. Jahrhunderts. So sind Aufführungen dokumentiert, die vier, sechs oder acht, in extremen Fällen gar zwölf und mehr Chöre mit über 150 Mitwirkenden erforderten.
Das Musikfestival Bern erprobt die farbenreiche Vielstimmigkeit und entwickelt ein Projekt mit vier Chören, die Werke aus dem 16. und 17. Jahrhundert sowie zeitgenössische Kompositionen interpretieren. Die Mitwirkung der vier Vokalensembles Kleine Kantorei, Belcanto Bern, Cantemus Bern und Novantiqua Bern macht das Projekt der Vielchörigkeit über die musik-wissenschaftliche Pionierleistung hinaus zu einer logistischen Herausforderung. Grundlage für das Projekt bilden die Erkenntnisse, die Florian Bassani im Rahmen eines Forschungsprojekts am Deutschen Historischen Institut in Rom über die Geschichte, Satztechnik und Aufführungspraxis der römischen Mehrchörigkeit gewonnen hat.
Der «Musikosmologische Kreis-Kanon» (2000), eine Raum- und Bewegungsmusik von Daniel Glaus, markiert gleichsam eine Mittelachse zwischen mehreren Programmblöcken mit historischen Werken aus dem frühbarocken Rom. Eine Besonderheit bildet ausserdem die räumliche Koordination der Aufführung. Die Chöre verteilen sich nach dem gemeinsamen Orgeleinzug auf acht Podeste. In der Choreographie von Raphael Urweider bewegen sich die Sängerinnen und Sänger und experimentieren mit dem für die Chormusik der Renaissance charakteristischen Raumklang. Die Vielchörigkeit setzt unter Einbezug von über 90 Mitwirkenden im Berner Münster bei der Zweitaufführung am Sonntagabend einen festlichen Schlusspunkt des Festivals.

Programm: Kompositionen von Daniel Glaus, Giovanni Pierluigi da Palestrina, Francesco Soriano, Felice Anerio, Virgilio Mazzocchi, Antonio Maria Abbatini, Orazio Benevoli
Interpreten: Die Kleine Kantorei, Leitung Johannes Günther; Vokalensemble Belcanto Bern, Leitung Jörg Ulrich Busch; Vokalensemble Cantemus Bern, Leitung Helene Ringgenberg; Vokalensemble Novantiqua Bern, Leitung Bernhard Pfammatter; Jürg Brunner, Katharina Egli, Daniel Glaus, Thomas Leutenegger (Continuo/Orgel); Ziv Braha und Vincent Flückiger, Samuel Manzano, NN (Continuo/Theorbe)
Beteiligte: Florian Bassani (Musikalische/Wissenschaftliche Leitung), Daniel Glaus (Projektidee/Komposition), Raphael Urweider (Raumchoreografie), Thomas Kohler und Felix Gerber (Technik/Licht), Franziska Schmidt (Produktionsleitung)

Eine Produktion des Musikfestival Bern in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Historischen Institut Rom, der Münsterkirchgemeinde und den vier beteiligten Vokalensembles
Unterstützt durch Stanley Thomas Johnson Stiftung, Burgergemeinde Bern und Suisa Stiftung für Musik
Das Konzert wird aufgezeichnet und zu einem späteren Zeitpunkt von DRS 2 gesendet